nach kristiansand im letzten jahr habe ich es dieses jahr dank der IATUL-tagung* nach oslo geschafft.
hier ein paar notizen zur stadt und zur tagung; für mehr siehe die tweets vom 16. bis zum 22. juni.
*das ist die tagung, die letztes jahr in bozen war. hm, darüber hab ich gar nicht gebloggt. vermutlich weil es zu warm war … 8)
siehe dazu die tweets vom 17. bis zum 23.6.2017.
oslo
hin und zurück
- von münster aus kann man via münchen nach oslo fliegen. kategorie „von hinten durchs knie ins auge“, aber zumindest hat man keine verspätungsgefährdete zubringer-bahnfahrt nach frankfurt oder berlin. 🙂
- vom osloer flughafen kommt man z.b. mit flybussen in die stadt. tip: tickets vorab buchen, spart zeit vor ort. (allerdings braucht man dafür eine kreditkarte; paypal o.ä. geht nicht.)
- das letzte mal bin ich geflogen, da war ich 16 und mußte mich um nichts kümmern. dementsprechend war es sehr aufregend, jetzt das erste mal alleine zu fliegen. 8)
- für die akten: LH2141, LH2452, LH2455, LH2140.
- weiß hier zufällig jemand, warum bei start und landung die sonnenblenden der fenster im flugzeug hochgeschoben sein müssen? sitze-gerade-stellen verstehe ich, aber warum die sonnenblenden?
- ich habe bis heute meine flüge nicht in die lufthansa-app bekommen. was ich aber cool fände: wenn man sich das taschen-röntgen-foto in eine app schicken lassen könnte. 🙂
- in meinem nächsten leben mache ich was mit flughafen-logistik. die ganzen wunderbaren kleinen und großen autos! 🙂
hotel
- eine der empfehlungen der tagungsveranstalter war cochs pensjonat. da ich gerne möglichst nah am veranstaltungsort „wohne“, habe ich das gewählt. ein schönes altes gebäude, die zimmer recht schlicht, aber in ordnung, kein frühstück, aber es gibt rabatt in den beiden cafés im erdgeschoss des gebäudes.
cafés, restaurants, geschäfte
- café cathedral: mitten in der innenstadt, man kann schön im schatten draußen sitzen, leckerer burger. 🙂
- kaffebrenneriet: davon gibt es in oslo mehrere filialen, die alle gemütlich aussehen. in der unter dem hotel habe ich gefrühstück. sehr leckere sachen, nur das mit dem tee ist nicht ganz einfach (siehe unten).
- rust: restaurant mit einer geschützten außenterrasse drei minuten vom cochs pensjonat entfernt.
- tukthuset: schick, etwas unpersönliche atmosphäre, aber lecker. 🙂
- glasmagsinet: ein geschäft mit vielen schönen dingen. gut, daß ich nicht viel platz im koffer hatte … 8) das seltsamste touri-souvenir: ein teigschaber mit dem „schrei“ von munch. hm. 🙂
- norli: eine große buchhandlung. mitbringsel-kinderbücher für die junge verwandtschaft kaufe ich gerne in der jeweiligen landessprache. die mädels können das schließlich alle noch lernen, und die eltern haben zum on-the-fly-übersetzen beim vorlesen das internet. 🙂
been there, seen that
- akershus festning
- hafenpromenade
- informationszentrum zum neuen nationalmuseum
- munch-museum
- botanischer garten
- rathaus
- holmenkollbakken
- vigelandsanlegget
- eine bootsfahrt durch den oslojford
- kon-tiki-museum
- vikingskipshuset
- oper
- vår frelsers gravlund
- für infos zur stadt siehe wikipedia, für weitere sehenswürdigkeiten siehe visitoslo.
- das neue nationalmuseum, das neue munch-museum und die neue stadtbücherei, die 2021 eröffnet werden sollen, sind — neben allem anderen, was ich noch nicht gesehen habe — drei gute gründe, ein oder mehrere weitere male nach oslo zu kommen. 🙂
und sonst
- ein bißchen bargeld in der tasche kann nie schaden. aber man kann problemlos auch einen kaffee mit [kredit]karte bezahlen; ein umstand, an den man sich als deutsche erst gewöhnen muss. 🙂
- „hej“ als begrüßung kannte ich schon. dass man es aber auch zur verabschiedung verwenden kann, fand ich etwas irritierend. 🙂
- die schwedischen, norwegischen und dänischen kollegen konnten sich relativ problemlos untereinander verständigen. und von den finnischen kollegen sprechen einige auch schwedisch. man steht fasziniert daneben und versteht so gut wie nichts. 🙂
- teetrinken in norwegen ist schwierig. zumindest in kristiansand und in oslo. und zumindest, wenn man normalen schwarzen tee (ceylon/assam) haben möchte. und *nicht* earl grey, roiboos, chai oder grünen tee. 🙂
tagung
hier die notizen, die ich im internen ULB-blog gepostet habe, die aber vielleicht auch für kolleg:innen außerhalb der ULB und andere leut interessant sind.
Vom 18. bis zum 21. Juni fand in Oslo die 2018er-Jahrestagung der International Association of University Libraries (IATUL) statt.
Auf dem Programm standen viele Vorträge zu verschiedenen bibliothekarischen Themen aus — im wahrsten Sinne des Wortes — aller Welt.
Die Folien aller Vorträge und die Artikel dazu werden in den nächsten Tagen auf dem Dokumentenserver der IATUL zur Verfügung gestellt. Die Plenary Talks wurden gefilmt und können „nachgeschaut“ werden: seitens der IATUL gibt es einen offiziellen Konferenzbericht.
Einige Teilnehmer haben während der Tagung getwittert. Unter dem Hashtag #IATUL18Norway (chronologisch rückwärts sortiert) kann man einen Eindruck von den Vorträgen und dem Rahmenprogramm bekommen und Fotos von den Bibliotheken, durch die es Führungen gab, sehen.
Welche Vorträge ich gehört habe, kann man ebenfalls bei Twitter nachlesen. 🙂
Falls jemand Fragen dazu hat, gerne melden!
Ein paar bunt gemischte Notizen zu einigen Details, die ich interessant fand:
- Der Rektor der Oslo Metropolitan University (kurz OsloMet, bis Anfang 2018 noch Høgskolen i Oslo og Akershus (HiOA)), Curt Rice, ist ein großer Verfechter von Open Access und anderen hochschulweiten Themen.
- Andy Priestner ist ein Fachmann für „User Experience“ in Bibliotheken. Was dieses Thema mit seinem Osloer Hotelzimmer zu tun hat und welche Methoden es gibt, um in der eigenen Bibliothek das „Benutzererlebnis“ zu verbessern, stellte er in einem sehr lebhaften Vortrag vor. › Aufzeichnung
- Nutzer in der DeLaMare Science & Engineering Library in der University of Nevada, Reno, wünschten sich Whiteboards für ihre Arbeitsbereiche. Anstatt immer mehr und immer größere Whiteboards zu kaufen, sind die Kolleg:innen dort einfach auf Whiteboard-Farbe umgestiegen — sowohl für Wände als auch für Arbeitstische. So steht den Benutzern jetzt viel Platz für ihre Notizen zur Verfügung! 🙂
- „The function of the library is enlightenment!“ So lautete eine der Aussagen von Aslak Sira Myhre, dem Direktor der norwegischen Nationalbibliothek, der seinen Vortrag mit einer Warnung beendete: „The biggest danger for libraries is: the catalogue.“ Bibliotheken meinten immer noch, „sie seien der Katalog“, aber der Katalog ist nur ein Tool, das durch Google oder andere Tools ersetzt werden kann. Daher müssen sich Bibliotheken „zum Inhalt bewegen“. › Aufzeichnung des Vortrags
- In der „Harold B. Lee Library“ an der Brigham Young University in Provo, Utah, haben die Kolleg:innen zusammen mit Studierenden neue Einzelarbeits-Carrels aus Holz entwickelt, mit viel Tischfläche, einem Whiteboard, einer Regalablage, Beleuchtung und natürlich Steckdosen.
- An der OsloMet ist die „Unit for Academic Language and Practice“, die verschiedene Funktionen z.B. der Supportstelle Englisch oder der Schreibzentren der WWU ausübt, an der Bibliothek beheimatet.
- An der Uni Uppsala gibt es neben einem Makerspace auch ein „Visualisation Lab“ für das Arbeiten mit Daten.
- In Canada gibt es mit „Portage“ ein Netzwerk „dedicated to the shared stewardship of research data“ und mit dem „Federated Research Data Repository (FRDR)“ ein nationales Repository für Forschungsdaten. Da lässt sich sicherlich auch einiges Interessantes für das Forschungsdatenmanagement in Deutschland finden.
- Auch in der Bibliothek der OsloMet haben die Kolleg:innen das „klassische“ Problem, dass kaum jemand Aushänge und Plakate liest. Eine Lösung, um Informationen etwas prominenter zu platzieren: Papp-Aufsteller mit Fotos von Mitarbeiter:innen in fast 1:1-Größe, die ein weißes Schild in den Händen halten, auf die man Poster kleben kann. Hier ein Beispiel mit einer Kollegin, und in diesem Tweet kann man einen Teil des Aufstellers mit dem Foto des Leiters der Bibliothek sehen.
Ich habe auch einen Vortrag gehalten, zusammen mit Göran Hamrin, einem Kollegen aus der Bibliothek des schwedischen Royal Institute of Technology (Kungliga Tekniska högskolan, KTH). Wir haben einen Überblick über das Thema Forschungsdaten-Management gegeben unter den Blickwinkeln Ingenieurswissenschaften vs. Geisteswissenschaften, Schweden vs. Deutschland und KTHB vs. ULB.
Die Folien und die Vortragsnotizen sind auf miami zu finden; ein ausführlicher Artikel dazu wird im Laufe des Jahres erscheinen.
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