so, hier also der angedroh-, äh, angekündigte ausführlichere bericht.
mittwoch | donnerstag | freitag | samstag | sonntag
| gehörte vorträge | manöverkritik | fazit | fotos
mittwoch, 4.10.
morgens beim aufstehen mit den 6-uhr-nachrichten die erleichterung: die angekündigten bahn-streiks konzentrieren sich auf den raum berlin.
bis 12 in der ulb
mit dem 12.38-zug nach dortmund. eigentlich war der IC um 14.04 nach dortmund vorgesehen, aber weil es dann nur noch 6 minuten zum umsteigen hätte, fahr ich lieber ne regionalbahn, die ich mit semesterticket fahren kann, eher. man muß es ja nicht spannender machen als nötig.
im dortmunder bahnhof (ungefähr so sympathisch wie der in münster) zwei triviallektüre-zeitschriften gekauft – man kann ja nicht nur fachsachen lesen im zug :).
ungewohnt: man kann tatsächlich die durchsagen der bahn verstehen.
der ICE wird schon um 2 uhr zur verfügung gestellt, was sehr sympathisch ist, weil es auf dem gleis doch ganz schön zieht.
der zug ist angenehm leer. ab mannheim wirds dann ziemlich voll, in stuttgart scheint 2/3 des zugs auszusteigen (ist da was besonderes??).
eine dame neben mir arbeitet ihre unterlagen zu einem „lehrgang exportfachmann/-frau mit eig. fachausweis“ durch. „akkreditiv“, „nichtbegebbarer seefrachtbrief“, „AWB“ und anderes fachchinesisch. 🙂
ich sehe die ersten 200 seiten von croft/cruse (2004) durch. die restlichen seiten kümmern sich um cognitive grammar und sind daher für mich nicht relevant. das buch ist supergut geschrieben; für einen „schnellen überblick“ ist es zwar etwas zu ausführlich (da ist ungerer/schmid glaubich besser), aber dafür steht z.b. zu frames, concepts und cognitive metaphors alles wichtige drin.
draußen wirds langsam süddeutschland: berge, kleine dörfer in tälern …
ich überlege angesichts der bequemen sitze und des relativ netten ambientes die ganze zeit, ob ich überhaupt schon mal mit einem ICE gefahren bin. ich glaub, bislang hatte ich es nur bis zum IC geschafft.
mit 8 minuten verspätung ankunft in münchen. wenn wir die sonntag aufm rückweg auch haben, klappt das mit der 3-minuten-umstiegszeit in dortmund nicht. aber irgendwie wird man wohl von da aus dann noch nach münster kommen.
so ein ICE ist ganz schön lang – vor allem, wenn man im letzten abteil gesessen hat und der bahnhof ein kopfbahnhof ist. 🙂 und meine u-bahn-linie ist natürlich auch am anderen ende des bahnhofs.
4 u-bahn-stationen, und den rest laufe ich zu fuß, weil ich keine lust hab, auf den in der anfahrtsbeschreibung genannten bus zu warten und ich nicht weiß, wie das da mit dem ticket ist. ist zwar noch ne ecke zu laufen, aber es geht. nach all dem sitzen im zug ja auch mal wieder ganz gut.
das zimmer ist noch, äh, schlichter als erwartet, aber nun denn. dafür kosten mich vier nächte da ja auch soviel wie anderswo nur eine. also nicht beschweren.
die tankstelle gegenüber ist eine alternative zu der option, zum auf dem weg gesehenen macdonalds zurückzulaufen. 2 brötchen, eine flasche eistee und ein twix – was braucht man mehr. 🙂
vorm essen noch „eben“ duschen – und man stellt fest, dass die sanitäranlagen wirklich unteres jugendherbergsniveau haben. verkalkte duschköpfe, und das wasser wird erst warm, wenn man mit dem leben schon fast abgeschlossen hat. aber nun denn. sehen wir es als pfadfindertraining an.
einen fernseher gibts natürlich nicht, und ein radio hab ich wieder mal vergessen mitzunehmen. aber immerhin hab ich an die kopfhörer für mein handy gedacht: wenn man die einstöpselt, kann man das darin eingebaute radio auch auf lautsprecher-betrieb stellen. ich sollte mir für meinen nächsten ausflug mal die mp3-funktion des handies näher ansehen, dann kann man die wenigstens auch mal nutzen. zumal die einstellbaren radioender nicht ganz der hit sind. aber wenigstens hat man so hintergrundgedudel.
ich suche mir noch den weg zum uni-gebäude durch, lesse noch etwas, föhne mir die haare und pack mich weg.
donnerstag, 5.10.
schon, dass man den wecker meines handies auch auf „meld Dich in ein paar minuten nochmal“ stellen kann. 🙂
ich hab ganz gut geschlafen, aber irgendwie einen fürchterlichen beton-nacken. liegts am zu kleinen kopfkissen? oder an der lindgelben bettwäsche? 🙂 zum ausm-bett-klettern reichts aber noch.
das frühstück ist okay. danach setze ich mich für 50 cent zum emails-checken an einen der beiden internet-rechner.
mit dem bus gehts von der barbarastraße zur münchner freiheit. da das wetter gut ist und ich noch genug zeit habe, laufe ich die verbleibenden beiden u-bahn-stationen zu fuß die leopoldstraße runter.
das uni-gebäude ist auch nicht schöner als einige in münster. ungefähr stand wie das fürstenberggebäude vor der sanierung.
ich melde mich im tagungsbüro an und les die auf dem weg gekaufte SZ; um halb 10 gehts mit der eröffnungsveranstaltung los.
immer wieder faszinierend, daß man gewisse rudelverhalten-strategien auch bei promovierten und habilitierten leuten findet: man setzte sich an den rand einer hörsaalstuhlreihe, anstatt direkt in die mitte durchzugehen – und wundere sich dann, daß man ständig aufstehen oder weiterrutschen muß, wenn noch leute nachkommen. *kopfschüttel*
übrigens hats in münchen das gleiche problem wie auf der inetbib-tagung neulich: die namen auf den namensschildern sind zu klein. man kann nicht unauffällig gucken, wer da grad in sichtweite steht/sitzt. 🙂
im gedruckten letzter-stand-programm ist schon einiges als gecancellet markiert, u.a. auch vortrag von frau abuladze. schade.
mit „meiner“ section hab ich pech: drei von sechs vorträgen fallen aus, und die anderen drei bzw. die, die ich dann statt ursprünglich geplanter vorträge besuche, sind in weiten teilen unverständlich.
langsam macht sich frust breit. bin ich zu blöd? ist meine strategie, dass man auf einer fachtagung vorträge erwarten kann, in denen zu beginn kurz und verständlich dargestellt wird, worum es geht und was man dazu neues/ergänzendes/änderndes sagen will, zu naiv? aber wie soll man dann als student oder als grad-graduierter in ein thema reinkommen? muß man doch erst alle 387 bücher zu einem thema gelesen haben, um einen vortrag zu verstehen? das kanns doch nicht sein. z.b. der vortrag von mark tuner hat doch gezeigt, dass es auch anders geht.
verstehen die ganzen anderen zuhörer denn wohl die vorträge? man zumindest bei denen, die hinterher fragen stellen, den eindruck; allerdings verstehe ich die fragen dann meistens auch nicht (nicht nur akustisch), und bei den antworten hab ich oft das gefühl, dass da zwar was gesagt, aber nicht immer was beantwortet wird.
da ich beim sektempfang vor zwei jahren auch schon relativ wie-bestellt-und-nicht-abgeholt rumgestanden hab, lass ich ihn diesmal aus und laufe stattdessen zu fuß in die innenstadt.
viele schöne geschäfte, weitläufige fußgängerzonen. großstadt halt. 🙂 bei h&m zwei schöne oberteile gefunden, bei karstadt ein kleines schafi. 🙂
meine strategie, zum schluß zum bahnhof zu laufen und mir dort vor der fahrt zur jugendherberge was zu essen zu holen, schlägt fehl, weil ich irgendwie den leipziger bahnhof mit seinen vielen läden im kopf hatte, mit dem der müncher bahnhof aber nicht mithalten kann. müde, verschwitzt und genervt kann ich mich aus dem nicht so umfangreichen angebot nicht entscheiden und hole mir doch wieder an der tankstelle gegenüber der jugendherberge einen eistee und zwei brötchen.
zurück aufm zimmer melde ich mich bei philip – der überhaupt nicht verstehen kann, wie man sich um sieben uhr (naja, in münchen wars schon 8 :)) mit was zu essen aufs zimmer packen kann. zumal ohne fernseher. mir genügt das aber völlig; den ganzen tag hochwissenschaftliches zeug hören und dann drei stunden durch die stadt tigern reichen.
in der eingangshalle warte ich auf einen freien internetrechner, dann gehts unter die dusche und zum essen und zeitunglesen aufs bett.
in die leicht gefrustete müdigkeit mischt sich die hoffnung, dass die verbleibenden zwei konferenztage etwas ertragreicher werden. sonst würde ich mich sonntag die ganze rückfahrt über ärgern, dass ich mir vier tage um die ohren geschlagen habe, anstatt stattdessen z.b. für eine ruhige woche nach baltrum oder so gefahren zu sein …
freitag, 6.10.
die bahn streikt heute in bayern. wenn sie das heute machen, besteht ja für sonntag die hoffnung, dass es bis dahin für münchen erledigt ist und die rückfahrt klappt.
beim versuch, gestern abend einzuschlafen – immer das gleiche: man ist todmüde, aber kann nicht einschlafen – ist mir eine idee gekommen: warum gibt es eigentlich sprachwissenschaftliche bücher eigentlich noch nicht als hörbücher? ich bin zwar eigentlich kein großer hörbuch-fan, aber ich könnte mir vorstellen, dass man so das dilemma „eigentlich sollte ich jetzt mal ne runde laufen gehen – aber genau so eigentlich sollte ich jetzt am schreibtisch sitzen“ lösen könnte. um die promenade mit „introduction to cognitive linguistics“ oder „the way we think“ oder „language, mind and cultre“ – das könnte ich mir durchaus denken.
mit der buslinie 53 gehts zur „münchner freiheit“ und dann das letzte stück zur uni wieder zu fuß, weil das wetter gut ist und ich genug zeit habe.
ein vortrag, den ich mir samstag nachmittag anhören wollte, wird auf einen früheren termin heute verlegt, zu dem aber ein anderer, für mich relevanterer vortrag liegt. also noch ein verlust …
von den ersten drei vorträgen hab ich zweieinhalb verstanden! yeah! 🙂
mittagessen in der uni-cafeteria: zwar lauwarmes chiliconcarne, aber dafür auf einer sehr netten sonnigen dachterrasse.
nachmittags fällt noch ein vortrag aus; dafür ist der danach aber sehr gut verständlich.
die mitgliederversammlung steht mit „17.00-19.00 uhr“ im programm. um fünf nach fünf sitze ich immer noch fast alleine im hörsaal. zum zwanzig nach geht es dann endlich los. ob in münchen auch xx*.00*-angaben ‚c.t.‘ bedeuten?
mein vorschlag, auf der nächsten tagung eine „introduction to …“-sektion vorzusehen, stößt erfreulicherweise auf zuspruch. dafür versteht niemand meinen vorschlag, sich z.b. für besser öffentlichkeitsarbeitszwecke um eine etwas „sprechendere“ internet-adresse als „http://webapp.rrz.uni-hamburg.de/~DGKL/“ zu kümmern, nicht. nun denn.
danach laufe ich wieder in die stadt. auf dem weg mache ich einen kleinen abstecher in den englischen garten. wenn das wetter morgen auch so gut ist, wär das was für sich-hinsetzen-tee-trinken-und-zeitungslesen nach dem letzten vortrag.
puh, es gibt in der stadt nicht nur eine kleine feine eilles-filiale, sondern auch ein ladengeschäft von manufaktum, ein fünfstöckiges büroartikelfachgeschäft und eine sport schusters-filiale. ich schaffe es aber irgendwie, nur mitbring-tee für philip und für papa und ille zu kaufen.
auf dem rückweg steige ich am nordbad aus und gönne mir ein mcnuggets-menü bei mcdonalds. 🙂
abends lange gelesen und die buchlisten der ausstellenden verlage durchgesehen (gefäääährlich …)
samstag, 7.10.
müüüüüüüde. regenwetter. ein internetrechner defekt. ich sollte wieder ins bett gehen.
aufm weg noch bei einer sparkasse vorbei. das bargeld wird aber dann bis sonntag morgen doch wieder knapp. 🙂
in der u-bahn-station beschließe ich, mir einen tee zu gönnen, weil die kaffeeversorgung auf der tagung immer erst mittags einsetzt. schwarztee ist natürlich alle, ich nehme stattdessen todesmutig roibusch-tee, taper damit ins uni-gebäude hoch – und siehe da, heute gibts schon vor der ersten vorlesung einen kaffee-/tee-stand. hrmpf.
die vormittags-vorträge sind ganz gut verständlich. es gibt sogar mal was zur onomasiologie; mit der referentin unterhalte ich mich später noch sehr nett, und wir laufen in der mittagspause gemeinsam zum bäcker.
die vorträge der letzten section sind mir etwas unverständlich, auch weil es v.a. um computerlinguistische sachen geht. der letzte vortrag überzieht auch noch, so dass die abschluss-kundgebung verspätet starten muß. aber um kurz nach halb sechs ist alles geschafft. see you again in 2008, entweder in leipzig oder in bochum.
ich laufe zum englischen garten rüber und dadurch richtung innenstadt. die anlage ist sehr schön und ja wirklich riesig. aber ich könnte mir vorstellen, daß man bei gutem wetter da auch kaum einen fuß auf den boden bekommt, so groß wie die stadt ist …
in der zwischenzeit hab ich rausbekommen, daß es in der noben-passage „fünf höfe“ eine „muji“-filiale gibt. sehr schön. ich kann mich allerdings nur für lustige notizblöcke für marcel und mich entscheiden, und für hartmut sehe ich zufällig kleines origami-papier.
bei horten gönne ich mir das „campingbesteck“ „nomad“ von wmf, an dem ich in münster schon xmal vorbeigelaufen bin, da ich hunger auf was puddingiges habe, und erlege was zum abendessen (einen leckeren laugen-zopf und ein schokomitsahne).
in der jugendherberge ist der eine internet-rechner immer noch defekt; ich warte 20 minuten, bis der andere frei wird.
ab aufs bett, essen und zeitungen und muji-katalog lesen.
um halb 11 streiche ich die segel. tagungen sind doch ganz schön anstrengend. 🙂
sonntag, 8.10.
ab fünf uhr ist gerummel aufm flur. um sieben hangel ich mich, nicht sonderlich ausgeschafen, ausm bett.
der internet-rechner ist schon besetzt. um viertel nach sieben. aufm sonntag. sowas. 🙂
als ich nach links in den frühstücksraum abbiege, überlege ich dann doch etwas länger, ob ich mich evtl. im wochentag vertan hab: es ist gerammelt voll. auf den zweiten blick stellt man dann fest, daß die leut alle sportklamotten anhaben. und langsam dämmert es: ach ja, heute ist in münchen ja marathon. ich fühle mich auf einen schlag noch um einiges unsportlicher, als ich eh schon bin. 🙂
gegen 8 breche ich zum bahnhof auf. in der bahnhofsbuchhandlung kann ich mich kaum zwischen den ganzen französischen zeitschriften entscheiden. für einen sonntag morgen ist das angebot entschieden zu groß. 🙂
ich dachte, ich wär die einzige, die so bekloppt wär, so früh am bahnhof aufzuschlagen. (da für den marathon einige strecken gesperrt bzw. umgeleitet werden, bin ich auf nummer sicher gegangen.) aber denkste: ganz schön voll schon aufm gleis. sogar der zug ist schon um halb 9, eine stunde vor abfahrt, da.
ich hatte auch für die rückfahrt einen platz an einem tisch reserviert und schon schön geplant, daran in ruhe die faz am sonntag zu lesen. als ich aber um 9 in den zug kletter, sitzen an „meinem“ tisch schon drei rüstige rentner, die ihn zum grossteil in beschlag nehmen. während sie stundenlang rentnerfachgespräche führen (hotelrechnung zu hoch, sowieso alles zu teuer, und überhaupt), mache ich mich pflichtbewußt an die lektüre von „cognitive explorations of language and lingustics“. ist aber für meine zwecke nicht so brauchbar wie gehofft, das werk. auch nicht das „cultural …“-kapitel.
danach leg ich eine weile den kopf beiseite – und als ich wieder aufwache, melden sich meine knie. ich hatte vergessen/verdrängt, daß sie anfangen, tierisch wehzutun, wenn sie über längere zeit gebeugt sind. im alltag lässt sich das meistens vermeiden – unter dem ICE-tisch ist aber für 8 beine und diverse taschen zu wenig platz. gottseidank steht die dame mir gegenüber grad auf, um ihre krampfadern zu vertreten, und ich kann mich etwas ausstrecken. immer wieder schön, wenn der schmerz nachlässt …
laugenzopf, eistee, smalltalk.
dann nehme ich wierzbickas „understanding cultures through their keywords“ in angriff.
ab köln ist endlich etwas mehr platz: die rentner steigen aus.
die verspätung, die der zug zwischendurch hatte, holt er bis dortmund wieder raus, sodaß ich tatsächlich trotz nur drei minuten umsteigzeit den IC nach münster bekomme. der allerdings schafft es dann, auf einer 30-minuten-strecke 20 minuten verspätung aufzubauen. ist mir persönlich dann egal, hauptsache back home in münster, aber für die anderen fahrgäste, denen die anschlußzüge flöten gehen, natürlich sehr doof.
da philip einen obm-einsatz hat und mich nicht abholen kann, taper ich nach hause, pack den koffer aus und sehe die post durch. danach fahr ich nach albachten und verbringe den rest des tages auf dem sofa. jetzt ein wochenende wär nicht schlecht … 🙂
gehörte vorträge
(die programmübersichten auf der tagungsseite sind zwar anklickbar, aber die einzelnen abstracts leider nicht verlinkbar.)
donnerstag
– kövecses: „Conceptual metaphor theory and its critique“
– böger/skilters: „zur wechselwirkung von bedeutung und bewegung: wurzeln der semantischen artikulation in der wahrnehmung“
– cienki/müller : „how metonymic are metaphoric gestures?“
– buchholz/ungerer: „apronyms as conceptual blends – the search for linguistic evidence“
– turner: „compression and decompression in integration networks“
– geuder/weisgerber: „on the geometrical representation of concepts“
– van den wouden: „Dutch as a construction language: the case of prepositions“
freitag
– dabrowska: „the mean lean grammar machine meets the human mind: an empirival investigation of the mental status of linguistic rules“
– tokar: „warum ist eine website kein webort?“
– viberg: „the lexical typological profile of Swedish with particular reference to grammtical(ized) verbs“
– handl: „the conventionality of metonymies: salience, aptness and emergence“
– jäkel: „“life is but …“: a comparative investigation of a contested concept“
– dobrovol’skij: „cognitive approaches to idiom analysis“
– kuzar: „prototype-based conceptualization of existence“
– wermuth: „eine frame-basierte repräsentation von medizinischen klassifikationsrubriken“
samstag
– nerlich: „the politics and ethics of metaphorical framing in genetic and genomic research“
– tafreschi: „zur benennung und kategorisierung alltäglicher gegenstände: die onomasiologie und semasiologie der basisebene“
– gottschligg: „attribute listing tasks in the northeastern Nigerian field“
– petersen: „modellierung von funktionalbegriffen als frames“
– carrion: „mental perception and cognition: a frame-semantics perspective“
– ziem: „mental spaces, idealized cognitive models, frames, or domains? toward a unified theory of semantic representations“
– goldberg: „construction and the nature of generalization in language“
– glynn/geeraerts/speelman: „frames, fields, and parasynonymy. developing usage-based methodology for cognitive semantics“
– lashevskaja: „corpus-aided construction grammar: semantic tools in the russian national corpus“
– stathi: „corpus linguistics meets cognitive linguistics: a framework for the analysis of idioms“
manöverkritik
immer wieder faszinierend: auch graduierte/gestandene/berühmte leute machen klassische erstsemester-fehler:
– mehrseitige handouts werden in einzelseiten herumgegeben, ungetackert und ungelocht
– unendliche viele „ähms“
– powerpoint-folien mit text-einflieg-elementen
– kein(e) name/datum/folienzahl auf den folien 2-n
– folien nicht auf beamer-tauglichkeit angelegt/getestet (in diesem fall z.b. zu helle elemente, die nicht angezeigt werden)
– zu viel text auf einer folie (nur eine referentin hat sich dafür entschuldigt und erläutert, warum das gezeigte umfangreiche zitat wichtig für das verständnis des vortrags ist)
– hm, tja, wie kommt man aus der powerpoint-programmoberfläche in den präsentationsmodus? tücken der technik …
– nervöses herumspielen mit einem schlüsselbund oder ähnlichem
– verwendung von nicht gut lesbaren ohp-folien
– keine oder unvollständige literaturangaben auf dem handout oder den letzten folien
– monotoner redestil
– nuscheln ins skript oder sprechen zu den an die wand geworfenen folien
ich glaube, auf einer „international conference“ würde ich keinen vortrag auf deutsch einreichen. zumindest nicht, wenn ich möchte, daß auch nicht-deutschsprachige zuhörer kommen.
man sollte vielleicht die eigenen folien auch kennen und nicht bei jedem zweiten folienwechsel ein erstauntes „ach ja“ angesichts des folieninhalts von sich geben
wenn man zu zweit referiert, sollte man sich vorher genau absprechen, wenn der jeweils andere die folien weiterklicken soll.
warum können sich die leiter der jeweiligen section und die referenten nicht am anfang der section (oder besser noch in der pause davor) eben alle zusammen treffen und z.b. die präsentationen alle auf das ja schließlich immer vorhande raum-notebook überspielen? mit umstöpseln der rechner oder umkopieren der dateien vor jedem vortrag geht viel zu viel der eh knappen zeit verloren.
naja, immerhin bekommt man so einblick in anderer leuts desktops – die sich dann manchmal auf dem eigenen rechner nicht mehr zurechtfinden. 🙂
geben die z.t. gruseligen powerpoints wirklich den geschmack der leute wieder, oder nur ihr technisches unvermögen, daran etwas zu ändern?
als sektions-vorsitzende(r) sollte man m.e. über die referenten zwei sätze mehr erzählen als nur „das ist X, und er/sie erzählt jetzt was über Y.“ das kann ich auch dem programmheft entnehmen. aber interessieren würde mich: „kommt von der uni z, hat dort dies und jenes studiert, abschluss soundso, forschungsinteressen, -schwerpunkte“ u.a.m.
m.e. besonders ärgerlich: warum schafft es kaum einer der referenten, die vorgegebene zeit von 20 minuten einzuhalten?! studenten müssen ihre referate schließlich auch in einer bestimmten zeit halten und kriegen was drauf, wenn sie zu viel überziehen; gilt das für tagungsvorträge dann nicht mehr? schon erstsemestern erzählt man was von zeitmanagement und „machen Sie zuhause einen durchlauf mit uhr“ und so …
warum stellen einige leute bei der anschließenden diskussion ihre fragen so leise, daß man sie noch nicht mal verstehen kann, wenn man direkt neben/vor ihnen sitzt?
klar, ausgiebig über anderer leuts vorträge schimpfen ist immer einfach. aber für das, was man manchmal auf fachtagungen sieht, würden studenten geteert und gefedert, würden sie solche referate halten.
wenn ich einem vortrag inhaltlich nicht folgen kann, schalte ich auf den „b-note“-modus um, nach dem motto „kann ich vielleicht wenigstens im hinblick auf die techniken wissenschaftlichen arbeitens, hier: präsentierens, was aus dieser veranstaltung mitnehmen?“
und ich denke, daß, wenn einige dieser dinge abgestellt würden, einige vorträge (oder zumindest abschnitte davon) besser zu verstehen gewesen wären.
fazit
die tagung war fachlich gesehen nur zum teil relevant – für den bereich „techniken wissenschaftlichen arbeitens“ aber sehr ergiebig. 🙂 auch tagungs-organisations-technisch war einiges lernbar.
es haben sich einige neue literaturhinweise ergeben und auf jeden fall ein motivationsschub, der einen in den nächsten wochen hoffentlich am schreibtisch halten und wieder ein stück weiter kommen lässt. wer weiß, vielleicht klappt das ja dann mit der idee, für die 2008er-tagung eine präsentation anzumelden.
bahntechnisch hat es gut geklappt, und die entscheidung für platzreservierungen war auf jeden fall richtig. die drei euro wären sonst sparen an der falschen stelle.
das „haus international“ muß es nicht unbedingt wieder sein; nur wenn alles andere wieder deutlich teuer oder ausgebucht ist.
münchen ist eine schöne stadt, und ich bin ja auch eigentlich ein stadtmensch – aber wie schon berlin ist es mir für so einen halben kurztrip dann doch etwas zu groß. zurück in die überschaubare provinz. 🙂
ein paar fotos
… gibts hier.
Ich wusste, dass du den Manufaktum-Laden finden würdest 🙂
🙂 ist der ruf erst ruiniert …
Super geschrieben, habe herzlich gelacht :).
😀