dublin 2019

nach lille im letzten jahr ging es dieses jahr zur LIBER-tagung nach dublin. [die IATUL-tagung, letztes jahr in oslo, war dieses jahr in perth, das hab ich dann mal ausgelassen. :)]

hier in paar notizen zur stadt und zur tagung. für weiteres siehe die tweets vom 25. bis zum 30. juni.

dublin

hin und weg

  • man kann mit lufthansa von münster über münchen fliegen. (auf erst-mit-der-bahn-nach-düsseldorf hatte ich keine lust.)
  • vom flughafen kommt man mit verschiedenen bussen in die stadt; wir haben den airlink 747 genommen. (tipp: ticket vorab online buchen.)
  • in der stadt kann man das meiste zu fuß erreichen. philip hat eine tour mit dem hop-on-hop-off-bus von dodublin gemacht; auch hier gibt es mehrere anbieter. (nächstes mal müssen wir den vintage tea tours-bus ausprobieren!)

unterkunft

  • man kann auch als ziviler tourist auf dem campus wohnen, in der Trinity College Accomodation. die zimmer sind z.t. recht schlicht, aber dafür mit „campus-feeling“, und das frühstücksangebot in the buttery ist gut.

cafés, pubs & restaurants

sehenswürdigkeiten

  • the spire of dublin („monument of light“)
  • … und diverses anderes, was wir im reiseführer („merian momente: dublin“) gefunden haben 🙂
  • im rahmen der tagungs-exkursion besucht: glencree centre for peace and reconciliation & glendalough visitor centre (wir hatten leider nur zeit für die „monastic site“)
  • tipp für die reiseplanung: sonntags vormittags öffnen viele museen (und geschäfte) erst um 12 oder 14 uhr oder haben ganz geschlossen › bei gutem wetter gibt es diverse parks, bei schlechtem wetter muss man eine café-tour oder so planen 🙂

shops

tagung

hier die notizen, die ich im internen ULB-blog gepostet habe, die aber vielleicht auch für kolleg:innen außerhalb der ULB und andere leut interessant sind.

Unter dem Motto „Research Libraries for Society“ fand vom 26. bis zum 28.6. die 2019er-Ausgabe der LIBER-Jahrestagung statt, diesmal in Dublin.

Tagungsort war das altehrwürdige Trinity College im Herzen der Stadt, das – praktisch für Bibliothekstouristen 🙂 – in seiner „Old Library“ das „Book of Kells“ beheimatet.

Trinity College Dublin
der Trinity College Campus in der Innenstadt mit dem „Campanile“ am „Library Square“
Old Library, Trinity College Dublin
der „Long Room“ in der „Old Library“ – einigen vielleicht aus Star Wars bekannt? 🙂

Hier gibt’s eine Übersicht über das komplette Programm, jeweils verlinkt mit den via Zenodo bereitgestellten Folien, Postern und, im Fall der Parallel Sessions, auch der  Audioaufzeichnungn der Vorträge.

Unten einige „vermischte Meldungen“, die mir berichtenswert scheinen, und eine Liste der Vorträge, die ich gehört habe.
Falls sich jemand für Details interessiert, gerne melden!

Bits & Pieces

  • Das irische Wort für Bibliothek lautet leabharlann. 🙂Schild an der Bibliothek des Trinity College Dublin
  • Ein Konsortium aus 14 Bibliotheken aus 5 europäischen Ländern plant University Journals, eine Plattform für wissenschaftliche Online-Zeitschriften, die auf dem jeweils lokalen Repository der Unis aufsetzen und den jeweiligen Wissenschaftler:innen eine Möglichkeit für Veröffentlichungen aller Art (darunter auch Studien mit negativen Ergebnissen oder Replikationsstudien) bieten soll – ohne APCs, ohne die Übertragung ausschließlicher Rechte und unter Kontrolle des Publikationsprozesses durch die jeweiligen Bibliotheken.
    Im Juni 2020 soll die Plattform online gehen; deutsche Einrichtungen sind bislang nicht dabei (siehe hier unter „Partner“ unten auf der Seite).
    Auf die Frage, ob man denn Wissenschaftler:innen für die Publikation dort statt in renommierten Fachzeitschriften bewegen könne, sagte die Vortragende, dass sie zuversichtlich sei, weil der Vorschlag zu dem Projekt usprünglich aus den Reihen von Wissenschaftler:innen kam.
  • Währenddessen ist an der Dublin City University ein „konventionelleres“ Angebot in Planung: ein Universitätsverlag. Die DCU Press wird nach eigener Aussage „Ireland’s first fully open access University Press“, in Kooperation mit der Londoner UCL Press. Der erste Band wird für Frühjahr 2020 erwartet.
  • An der Uni Wien ist man der Frage „Are we Plan S ready?“ nachgegangen. Es wäre vermutlich interessant, das auch mal für die WWU „durchzuspielen“ – wenn man denn die benötigten Publikationsdaten hätte.
  • Zur Vermittlung von Open Science und offenen Lizenzen haben zwei Kolleg:innen der Bibliothek der Université Guyana in Französisch-Guyana vier Kartenspiele namens „Open Strategist“ entwickelt, die nun auch auf Englisch vorliegen. Die Dateien stehen frei zur Verfügung. Mehr Infos auf dem Poster und auf der Seite der Bibliothek z.B. hier und hier (auf französisch).
  • Zur Kündigung von Elsevier-Abos in Schweden gab es gleich zwei Vorträge: einen u.a. von der Nationalbibliothek und einen aus Sicht des KTH Royal Institute of Technology. Die Reaktionen schwedischer Einrichtungen und Wissenschaftler:innen ähneln denen in Deutschland: kein großer Anstieg der Fernleihen, man „kommt auf anderem Wege dran“. (Siehe z.B. die Folien-Fotos hier, hier, hier sowie hier und hier.)
  • Die Durham Residential Research Library vergibt Stipendien („research fellowships“) von ein bis drei Monaten an Wissenschaftler:innen, die mit den Spezialsammlungen der drei beteiligten Bibliothek arbeiten. Vielleicht wäre das auch was für unsere Sammlungen? Wir bräuchten nur ein wenig „internal and philanthropic funding“ … 🙂
  • Einige Wissenschaftler:innen (und Bibliothekar:innen) sind ganz begeistert von der App Tropy zur Verwaltung von Bildmaterialien für die Forschung.
  • Eine interessante Website bzw. ein Poster in Sachen Künstliche Intelligenz: „Anatomy of an AI system: An anatomical case study of the Amazon echo as a artificial intelligence system made of human labor
  • Technische Unterstützung für OER: An der Uni Edinburgh werden „per default“ alle Vorlesungen aufgezeichnet und bereitgestellt über Media Hopper Replay. Weitere Informationen dazu in den FAQs und im Blog „Informatics Leaning Technology Service“ der Uni.
  • Einige Vorträge der Tagung wurden von einem niederländischen Zeichner live mit Graphic Recording / Sketchnotes begleitet. Daraus ergaben sich z.T. interessante Zusammenfassungen oder Denkanregungen.
  • Offtopic, aber auf eine verstörende Weise faszinierend: die Camden Bench (wurde erwähnt im Vortrag von Linda Doyle zum Thema „there is no such thing as „neutral design“).
  • Touristisches
    • Die historischen Gebäude im Trinity College natürlich sehr schick, aber z.B. das „Arts Building“, in dem die Tagung stattfand. erinnert dann doch eher an Bielefeld oder andere Beton-Klötze. 🙂

      Schild zur LIBER2019-Tagung vor dem Arts Buildung auf dem Campus des Trinity College Dublin
      Das Arts Building ist eindeutig …

      Arts Building, Trinity College Dublin
      … in einem jüngeren Baustil errichtet als der Campanile. 🙂

    • Man kann – auch als ziviler Tourist – auf dem Campus wohnen, in der Trinity College Accomodation. Die Zimmer sind z.T. recht schlicht, aber dafür mit „Campus-Feeling“, und das Frühstücksangebot in The Buttery ist gut.
  • zum weiteren Nachlesen und -gucken

    ein Schild mit der Aufschrift "Cyclist Dismount" / "Tuirling de do Rothar"
    Irisch für Anfänger – vor allem für Münsteraner. 🙂

    Besuchte Veranstaltungen

    Pre-Conference-Workshop

    Open access books in academic libraries – how can we adapt workflows and cost management to an open scholarly communications landscape

    • der Workshop unter der Leitfrage „What can libraries do to foster the growth of #openaccess to long-format research outputs such as books?“ umfasste einige Input-Vorträge und eine Einzelgruppen-Diskussionsrunde dazu, was die „anwesenden“ Bibliotheken schon in Sachen Open Access machen und was sie gerne noch machen würden
    • in meiner Gruppe waren Vertreter der UBs Rotterdam, Utrecht und Jönköping sowie eine Mitarbeiterin von edp sciences
    • es wurde munter diskutiert über „was macht ihr, wie macht ihr das, was machen wir, und was würden wir gerne noch tun“; die Ergebnisse sollen noch veröffentlicht werden, ich trage den Link dann hier nach

    Keynote-Vorträge

    Parallel Sessions

    Session 1: Fostering the future of collections

    • Abstracts & Audio-Aufnahme
    • The Scholars Role in the Future of Academic Library Collections (Danielle Cooper, Ithaka S+R, USA) (basiert auf diesem Report)
    • Durham Residential Research Library (Liz Waller & Judy Burg, Durham University, UK)
    • COLLEX Persée Network: Reinventing Collections and Services for Research (Nathalie Fargier, Université de Lyon, & François Cavalier, Science Po Paris)
    • Curating for Every Audience: the Library of Trinity College Dublin Exhibition of Political Cartoons (Shane Mawe, Gail McElroy & Laura Shanahan, Trinity College Dublin)

    Session 7: Libraries and publishers in the open science landscape: pay, publish or perish?

    • Abstracts & Audio-Aufnahme
    • Consequences of Sweden cancelling Elsevier (Lisa Olsson, Stockholm University and National Library of Sweden u.a.)
    • The impact of Springer Compact Agreements on OA transformation from a data analysis perspective (Dirk Pieper, UB Bielefeld)
    • The Open Library of Humanities: A sustainable scholar-led model for OA without publication fees (Paula Clemente Vega, OLH, UK)
    • How can research libraries deal with predatory publishing? (Jasmin Schmitz, ZB Med, Köln)

    Session 12: Towards open access: keeping up the good work

    • Abstracts & Audio-Aufnahme
    • University Journals: Consolidating Institutional Repositories in a Free Open Access Publication Platform (Saskia Woutersen-Windhouwer, University of Amsterdam and Leiden University Libraries u.a.)
    • DCU Press: Vision to Reality (Ellen Breen, Dublin City University)
    • Opening up the Library: Transforming our Structures, Policies and Practices (Joanna Ball, Roskilde University Library, Denmark, & Graham Stone, Jisc Collections / University of York Library, UK)
    • No deal! Sweden cancelled Agreement with Elsevier to stand up for Open Science (Göran Hamrin & Cecilia Heyman-Widmark, KTH Royal Institute of Technology, Sweden)

    Einzelveranstaltungen

    • Panel session: Open science meets open education › Abstract
    • From pre-conference to plenary: feeding forward the results of the pre-conference workshops › Kurzberichte der 12 Pre-Conference-Workshops, jeweils anhand einer Leitfrage für die Workshop-Organisatoren

    Tweet von Heli Kautonen
    „People always do what people want to do“ – auch am Trinity College. 🙂

update 8./9.7.: links zu den aufnahmen der keynotes ergänzt, twitter-handle von richard ovenden ergänzt.

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