„Eine weitere Disziplin, die ohne wortphonologische Theorien, insbesondere Merkmaltheorien, nicht bestehen kann, ist die Phagophonologie (kurz Phanologie), zu der die Theorie der systematischen lautlichen Deformationen intendierter Äußerungen beim Sprechen mit vollem Mund gehört. Eines der interessantesten Ergebnisse dieser Disziplin ist, „daß stets nur der Artikulationsort, aber die nie … Artikulationsart … verändert [wird]: Verschlußlaute bleiben Verschlußlaute, Reibelaute bleiben Reibelaute usw. … […] bietet die [Phagophonologie] erstmals … die Möglichkeit, im kontrollierten, jederzeit wiederholbaren Experiment nachzuweisen, daß die phonologischen Merkmale neurophysiologisch unabhängig voneinander gesteuerte Parameter sind“ (Vennemann 1979a: 74f).“
fußnote dazu:
„Solche Experimente sind von jedermann leicht durchzuführen. Man beachte hierbei auch, wie bei zunehmendem Füllungsgrad des Mundes zunächst die Vorderzungenkonsonanten (Alveolare), dann auch die Hinterzungenkonsonanten (Velare, Uvulare) durch Lippenlaute (Bilabiale und Labiodentale, zuletzt nur noch Bilabiale) ersetzt werden.“
aus: vennemann, theo / jacobs, joachim (1982): sprache und grammatik. grundprobleme der linguistischen sprachbeschreibung. darmstadt: wiss. buchgesellschaft. (= erträge der forschung. 176.) s. 20.
mon dieu. phagophonologie.
nachtrag: steht sogar im metzler.
ich sollte doch mal mehr lexika lesen. 🙂