im kapitel „identität“ des netten buches „die sau im porzellanladen: 77 neue wortgeschichten“ habe ich ein schönes zitat und damit den hinweis auf ein schönes epigramm von martial entdeckt.
was das leben glücklicher macht: … daß Du, was Du bist, sein willst, und nichts lieber.
da ist sehr viel wahres dran.
das epigramm „X, 47“ im ganzen findet sich z.B. hier oder hier oder hier.
vitam quae faciant beatiorem,
iucundissime martialis, haec sunt:
res non parta labore, sed relicta;
non ingratus ager, focus perennis;
lis numquam, toga rara, mens quieta;
vires ingenuae, salubre corpus;
prudens simplicitas, pares amici;
convictus facilis, sine arte mensa;
nox non ebria, sed soluta curis;
non tristis torus, et tamen pudicus;
somnus, qui faciat breves tenebras:
quod sis, esse velis nihilque malis;
summum nec metuas diem nec optes.
dies sind die dinge, die das leben glücklicher machen, angenehmster martial: ein nicht durch arbeit geschaffenes, sondern zurückgelassenes vermögen; ein recht ergiebiger acker, ein dauernder herd; niemals rechtsstreit, eine seltene toga, ein ruhiger verstand; angeborene kräfte, ein gesunder körper; kluge einfachheit, gleiche freunde; freundliche gesellschaft, ein tisch ohne kunst; eine nacht ohne rausch, aber gelöst von sorge; kein prüdes kissen und dennoch ehrbar; ein schlaf, der die dunkelheit kurz macht; was du bist, willst du sein und du willst nichts lieber; du mögest den todestag weder fürchten noch wünschen.