bookmark_borderdiss rer.nat. vs. diss phil.

gestern hatte ich die ehre, eine vorversion von ingos diss korrekturzulesen.
ich hab inhaltlich nicht viel verstanden – aber beeindruckend war’s. 🙂

um auf baltrum analog etwas dran arbeiten zu können, hab ich mein opus gestern abend seit langem mal wieder in seiner derzeitigen gesamtheit ausgedruckt. zwar hab ich es geschafft, noch den letzten noch auf dem „bislang gefundene und einzuarbeitende literatur“-stapel verbliebenden aufsatz einzubauen; aber so ganz genau wissen, wie ich die fülle bisher gefundener ansätze und theorien und ergebnisse in eine sinnvolle abfolge bringe, tu ich noch nicht so genau … 🙂

aber wird schon irgendwie.
jetzt erstmal die fähre kriegen. 🙂

bookmark_borderwas bedeuten dann wohl halsschmerzen?

im mparntwe arrernte kann man das verb itelare- mit der bedeutung ‚to know, to remember‘ zurückführen auf ite ‚throat‘ und are ’see‘, und auch im verb für ‚think‘, itirre-, steckt der hals: ite ‚throat‘ + irre- ‚inchoative‘.
denn:

[…] the throat is commonly considered to be the seat of various cognitive acts in a number of areas of australia, and among MpA [mparntwe arrernte, v.v.] speakers it is perceived as being the seat of desire and wanting.

das ohr als „kognitives körperteil“ war mir schon in einigen anderen australischen sprachen begegnet, aber das mit dem hals ist neu. 🙂

aus: valin, robert d. van / wilkins, david p. (1993): „predicting syntactic structure from semantic representations: remember in english and its equivalents in mparntwe arrernte“. in: valin, robert d. van (hrsg.): advances in role and reference grammar. amsterdam/philadelphia: benjamins. (= amsterdam studies in the theory and history of linguistic sciences. ser. IV: current issues in linguistic theory. 82.) 499-534. hier: 523f.

bookmark_border„the causative ERINNERN-eventity“

erinnern im UER-modell

*puh*
dabei sieht das wörtchen erinnern doch eigentlich ganz harmlos aus … 🙂

das ist eine graphische repräsentation gemäßg dem UER-modell (vgl. z.b. auch hier).
sieht nicht ganz uninteressant aus, UER, aber ich hoffe, daß ich mich damit dissmäßig nicht beschäftigen muss …

abbildung aus: schalley, andrea c. / kuhn, sandra (2007): „a corpus-based analysis of german (sich) erinnern“. In: amberber, mengistu (hrsg.): the language of memory in a crosslinguistic perspective. amsterdam/philadelphia: benjamins. (= human cognitive processing (HCP). 21.) s. 181-207. hier: s. 195.

bookmark_borderwasser auf ihre mühlen.

es sei daran erinnert, daß im semitischen „denken“ und „männlich“ durch dieselben radikale (zkr) repräsentiert werden: hebr. zākhār „(ge)denken“ […] und hebr. zākhār, ak. zikāru „männlich“ […].

muß zufall sein. 8)

aus: kronasser, heinz [1952]: handbuch der semasiologie. kurze einführung in die geschichte, problematik und terminologie der bedeutungslehre. 2., unveränd. aufl. heidelberg: winter 1968. s. 102, fußn. 86.

bookmark_borderandere zeiten, andere methoden der kindererziehung.

so bezeichnete ein kind meringers mit pupu (= popo) die situation des geschlagenwerdens oder hinfallens.

mon dieu. 🙂

aus: kronasser, heinz [1952]: handbuch der semasiologie. kurze einführung in die geschichte, problematik und terminologie der bedeutungslehre. 2., unveränd. aufl. heidelberg: winter 1968. s. 88.

bookmark_borderich hätte spontan vermutlich eher an ‚tagträumen‘ gedacht.

[…] die gegenheiten der wirklichkeit ? und natürlich auch die auf sie bezüglichen vorstellungen ? sind zu komplex und vielseitig, als daß die sprache sie unmittelbar (und damit auch ganzheitlich) erfassen könnte; daher wird ein subjektiv dominierendes merkmal herausgehoben und zum symbol eines ganzen erhoben. […]
mehr noch als zeitlich getrennte oder gleichzeitige einzelhandlungen […] werden zustände, eigenschaften oder tätigkeiten mit den zugehörigen örtlichkeiten oder ursachen (urheber, instrument, organ) als eine einheit empfunden und sprachlich demgemäß behandelt; auch hier kann ein wichtiges element zum sprachlichen symbol des ganzen oder eines anderen teies werden. […]
da sind zunächst die sog. ausdrucksbewegungen zu nennen, worunter man die körperlichen begleiterscheinungen psychischer vorgänge, besonders gesteigerte gefühle (affekte) versteht, u.u. aber auch äußere merkmale von krankhaften zuständen körperlicher und geistiger art. d.h. zittern, erbleichen, erröten, fieberhitze usw. […]
weitgehend und instruktiv ist auch hier die übereinstimmung mit der kindersprache. von kinderpsychologen werden beobachtungen berichtet wie etwa diese: beim betrachten einer abgebildeten kuh mit übergroßen augen sagt ein kind: „die kuh denkt etwas.“ […] tatsächlich starrt man ja beim nachdenken mitunter mit weit geöffneten augen auf einen punkt; dies kommt in der sprache des kindes ebenso zum ausdruck wie etwa bei den sumerern, in deren sprache igi-gal „weise“ bedeutet, eigentlich „großes auge“ (= einer, der oft nachdenkt). […]

wirft gleich einen ganz anderen blick auf kühe. 🙂

aus: kronasser, heinz [1952]: handbuch der semasiologie. kurze einführung in die geschichte, problematik und terminologie der bedeutungslehre. 2., unveränd. aufl. heidelberg: winter 1968. s. 95f. hervorhebung in fett von mir.

bookmark_borderwenn, dann hatte er wohl einen schlechten tag.

im neulich schonmal erwähnten aufsatz fand sich noch was anderes lustiges:
im east cree gibt es das morphem -eyi-, das zur markierung von mentalen prozessen dient und sich daher u.a. in vielen mentalen verben wiederfindet.
so weit, so normal.
aber: es findet sich auch in einigen wetter-verben!
weil: nach traditioneller cree-auffassung wird das wetter von bestimmten geistern bestimmt – die natürlich ihren eigenen kopf haben.

ob sich bei unserem derzeitigen wetter auch irgend ein geist was dabei gedacht hat?

bookmark_borderforscherprobleme. folge 592387.

five respondents were excluded because they handed in their papers without answering most of the items, or because it was noticed that they did not thake the whole task serious.

bei 35 probanden ist ein verlust von 5 schon ziemlich signifikant … 🙂

aus: fareh, shehdeh / bin moussa, maher (2007): „practicality and usefulness of english-arabic dictionaries in translating english metaphors“. in: babel 53.1 (2007). s. 32-47. hier: s. 36.