bookmark_borderfundgrube internet.

vorhin nach einem werk* von 1911 gesucht.
hatte die befürchtung, daß ich damals bei der fernleihe der sorte „ansicht nur im handschriftenlesesaal“ (wegen des alters des werks), aufgrund derer man das werk nicht kopieren, sondern nur fotografieren konnte, eine seite vergessen hatte.
und siehe da: das, was ich damals mühsam fotografiert hatte, gibts jetzt auch online, z.b. hier und auch im uni-netz über jstor. nicht nur als pdf, sondern auch als txt und vielem mehr.
faszinierend. 🙂

und ich hatte doch keine seite vergessen. 🙂

* kroesch, samuel (1911): the semasiological development of words for ‚perceive, understand, think, know,‘ in the older Germanic dialects. chicago: university of chicago. (= modern philology. VIII,4.) [zugl.: chicago, univ., diss.]

bookmark_bordernaja, solange die bücher nicht so dick sind …

manchmal kann ein satz nur verstanden werden, wenn man ihn im richtigen tempo liest. meine sätze sind alle langsam zu lesen.
ludwig wittgenstein

aus: wittgenstein, ludwig [1914-1951]: vermischte bemerkungen. eine auswahl aus dem nachlaß. hrsg. v. georg henrik von wright. frankfurt am main: suhrkamp 1977. (= bibliothek suhrkamp. 535.) s. 110, herv.i.o.

bookmark_border„kaufen!“ heute: buch.

vor einigen tagen gabs im fontblog den hinweis auf dieses buch von sylvain mazas:

buch von sylvain mazas
(abbildung von den seiten des mückenschwein-verlags)

das erste kapitel, das man sich online ansehen kann, hat mich direkt überzeugt, das buch – das nur 5? kostet! – zu kaufen. (und da in den kommentaren des fontblog-eintrags verraten wurde, daß ab 4 exemplaren das porto entfällt, hab ich gleich vier gekauft. eins wird papa am samstag zum geburtstag bekommen, und für die anderen beiden weiß ich auch schon mögliche empfänger.)

um es kurz zu machen: ein sehr, sehr schönes (und stellenweise auch sehr, sehr lustiges) buch.
kaufen, lesen, freuen!

bookmark_bordereffektiv.

das effektuierende effektuiert im effektuierten denselben effekt, den das effektuierende effektuiert hat.

yey. memories of harweg.

aber wenigstens ist sich bodenheimer bewußt, was er da geschrieben hat, denn er fährt fort:

weniger skurril formuliert, hat dies zu besagen: […]

🙂

aus: bodenheimer, a. r. (1992): verstehen heißt antworten. überarb. fassung der 1987 ersch. erstausgabe. leipzig: reclam. (= universal-bibliothek. 8777.) s. 221.

bookmark_borderschöne zitate. folge 239817.

pflicht ohne liebe macht verdrießlich.
verantwortung ohne liebe macht rücksichtslos.
gerechtigkeit ohne liebe macht hart.
wahrheit ohne liebe macht kritiksüchtig.
klugheit ohne liebe macht betrügerisch.
freundlichkeit ohne liebe macht heuchlerisch.
ordnung ohne liebe macht kleinlich.
sachkenntnis ohne liebe macht rechthaberisch.
macht ohne liebe macht grausam.
ehre ohne liebe macht hochmütig.
besitz ohne liebe macht geizig.
glaube ohne liebe macht fanatisch.

lao-tse

aus dem neuen gesamtverzeichnis (s. 2) des verlags hermann schmidt – das wieder mal wunderschön und hochgefährlich ist … 🙂

bookmark_borderliebesbrief nach 58 jahren.

vor einiger zeit habe ich, vermutlich im figaro magazine, was über das 2006 erschienene buch „lettre à d.“ von andré gorz gelesen: ein liebesbrief an seine mittlerweile 82jährige frau.
den autoren kannte ich bis dahin nicht, aber die buch-idee hörte sich nach „was fürs herz“ an, und so habe ich mir das büchlein im mai in paris gekauft.
vor ein paar wochen hab ich es dann als bettlektüre begonnen, hier und da abends mal ein paar seiten.

ende september dann die nachricht in den zeitungen: gorz hat mit seiner schwerkranken frau gemeinsam selbstmord begangen.

mit diesem hintergrundwissen hat mich das lesen der letzten seiten des buches gestern dann doch mehr berührt als gedacht …

der buchschluß lautet:

tu viens juste d’avoir quatre-vingt-deux ans. tu es toujours belle, gracieuse et désirable. cela fait cinquante-huit ans que nous vivons ensemble et je t’aime plus que jamais. récemment je suis retombé amoureux de toi une nouvelle fois et je porte de nouveau en moi un vide dévorant que ne comble que ton corps serré contre le mien. la nuit je vois parfois la silhouette d’un homme qui, sur une route vide et dans un paysage désert, marche derrière un corbillard. je suis cet homme. c’est toi que le corbillard emporte. je ne veux pas assister à ta crémation; je ne veux pas recevoir un bocal avec tes cendres. j’entends la voix de kathleen ferrier qui chante «die welt ist leer, ich will nicht leben mehr» et je me réveille. je guette ton souffle, ma main t’effleure. nous aimerions chacun ne pas avoir à survivre à la mort de l’autre. nous nous sommes souvent dit que si, par impossible, nous avions une econde vie, nous voudrions la passer ensemble.

*seufz*

lettre à d.

nachtrag: in einem nachruf in der frankfurter sonntagszeitung wurde erwähnt, daß die deutsche ausgabe vom „brief an d.“ im rotpunktverlag erscheinen wird.

bookmark_border„holy typos“

rogue editions of the bible
printers‘ errors and unusual translations have led to a number of versions of the bible gaining nicknames. these are some of the better known:
breeches bible: the 1560 edition of the geneva bible with ‚breeches‘ for ‚aprons‘ in genesis 3:7. this translation also occurred in wycliff’s bible.
printers‘ bible: with ‚printers‘ for ‚princes‘ in psalm 119:161, producing the, for the publishers, finely appropriate sentence: ‚printers have persecuted me without a cause‘.
vinegar bible: 1717 edition with a running title for luke 22 reading ‚the parable of the vinegar‘ for ‚vineyard‘
wicked bible: 1632 edition where the seventh commandment reads: ‚thou shalt commit adultery.‘

🙂

aus: riches, john (2000): the bible. a very short introduction. oxford: oxford university press. (= very short introductions. 14.) [vgl. auch hier :)]