nach hamburg 2004, münchen 2006 und leipzig 2008 fand jetzt die 4. jahrestagung der dgkl statt, diesmal in bremen.
vorträge, die ich gehört habe
- jeanette littlemore: „metaphor and the foreign language learner“ (überzeugender start in die tagung; schöne bezeichnung für „büroklatsch“ gelernt: water cooler moments. :))
- chiharu nakashima: „why is you don’t know that different from you don’t know it?“ (hatte ich bislang noch nicht drüber nachgedacht. :))
- carmen bretones: „colour, cognition and culture: colour activation in abstract meaning“
- elma kerz: „a usage-based constructionist approach to polar questions in english print ads“
- olaf jäkel: „“no, they can’t“ … translate president obama into german: a case study in critical cognitive linguistics“ (interessantes thema, wie gewohnt schön klar vorgestellt)
- erik redling: „intentional metaphors in multimodal literary works of art“ (cognitive linguistics meets jazz poetry)
- laura kassner: „three ways to view a sonnet: a comparison of metaphor structure and poetic form in three german translations of a shakespearean sonnet“ (interessanter übersetzungsvergleich)
- yoshiharu takeuchi / hiroyuki miyashita: „negation und körper – eine kontrastive analyse der negationsgestiken als reaktionen auf fragen im deutschen und im japanischen“ (interessante graphische darstellung der ergebnisse in einer fünfeck-tabelle statt z.b. als säulendiagramme)
- holger hopp: „cooperation in novel discourse modes – an eye-tracking study on text messaging“ (interessante untersuchung, schön klar präsentiert, aber die ergebnisse fand ich nicht wirklich überraschend)
- luc steels: „cognitive linguistics and language evolution“ (schwer beeindruckend! gut, daß ich neulich zufällig noch einen podcast zum thema sprachentwicklung gehört hab, in dem michael tomasello und luc steels zu wort kamen; daher wußte ich schon in etwa, worum es in steels‘ forschungen geht)
- gabriele diewald: „paradigms as constructional entities – with special attention to their diachronic development“
- catherine diederich: „crispy and crunchy – the semantics of taste“ (crunchy ist schon mitten unter uns! (naja, zumindest in schweizer werbung für gewisse kekse :)))
- tina krennmayr: „metaphor in news discourse: statistical analysis and interpretation“ (das in den letzten jahren bereits vorgestellte projekt geht weiter; schön klar präsentiert)
- toshiko yamaguchi: „semantic change of ato in japanese: is the grammaticalization chain a sufficient methodology?“ (immer wieder ein netter untersuchungsgegenstand: wenn sich ausdrücke nicht an aufgestellte reihenfolgen halten! :))
- arnt lykke jakobsen: „making cognitive sense of gaze and keystroke“ ( interessante eyetracking-methode beim verfassen von übersetzungen)
- m. carl: „segments of reading and segments of writing of professional and student translators“ (sozusagen teil 2 zu jakobsen)
- sven staffeldt: „ermitteln und beschreiben von konstruktionsbedeutungen anhand von phraseologismen“
- elena lieven: „developing language from usage“
- theme session „knowing is seeing: teaching (in) metaphors“ (organisiert von susanne niemeier und constanze juchem-grundmann)
- peter gansen: „computer minds: children’s metaphorical concepts of thinking and knowledge“
- jörg roche: „intercultural aspects of metaphor acquisition“
- sabine de knop: „conceptual metaphors for the efficient teaching of dutch and german posture verbs to french learners“
- jeanette littlemore: „the use of verbal and gestural metaphor in academic oral explanations“
- sabine marsch: „metaphors of learning and teaching biology“
- lutz kasper: „conceptual metaphors and hidden analogies in the language of physics. textbook analysis
and its relevance for physics teacher education“ - kai niebert: „from warming by more input to warming by less output. teaching climate change in metaphors“
— eine sehr interessante session mit sehr interessanten vorträgen und einer lebhaften abschlußdiskussion
- dirk geeraerts: „semantics in times of corpora“ (ein einblick in sein neuestes buch; krönender abschluß einer interessanten tagung)
vermischte erkenntnisse
- erstaunlicherweise hat in den fällen, in denen ich die dateiöffnung der präsentationsfolien gesehen habe, seine datei als pps- statt als ppt-datei abgespeichert. also hat man zigmal die powerpoint-oberfläche gesehen (und leute, die den button für „präsentation anzeigen“ suchen, statt einfach f5 zu drücken). beim japanischen powerpoint war das aber zumindest sehr dekorativ. 🙂
- erstaunlich wenige leute verwenden eine fernbedienung zum folienweiterschalten.
- verdächtig viele folien sahen gleich aus. ich habe eine standardvorlage in office 2007 in verdacht. 🙂
- ich habe nur powerpoint-folien gesehen, auch von den (recht zahlreich vertretenen) mac-nutzern. prezi scheint in sprachwissenschaftler-kreisen noch keine große verbreitung gefunden zu haben.
- warum „beschweren“ sich so viele leut, daß sie für ihre vorträge ja ach so wenig zeit haben? das wußten sie doch schon lange vorher!
- wenn man den volltext seines vortrags auf die folien packt, dann sollte man ihn wenigstens ähm-frei ablesen können.
- wirklich kurzfassen tut sich keiner. hat man eventuell angst, weniger als 25 minuten zu brauchen?
- ich finde den wechsel zwischen den vorträgen nachwievor unhöflich, da es für ziemliche unruhe sorgt. aber die mehrheit der leut sieht das offenbar anders.
- zur weiteren b-noten-bewertung siehe meine entsprechenden notizen zu den vergangenen drei tagungen — es gibt viele konstanten in diesem bereich … 🙂
- die „außer-konferenzliche“ betreuung durch janina war super! 🙂
- meine strategie, meinen thermobecher mitzunehmen, hat sich als sinnvoll herausgestellt: konnte so etwa acht papp-/plastik-becher vermeiden.
- meine arbeit hätte vermutlich ganz gut in die vortragssammlung gepaßt. mal sehen, vielleicht habe ich ja den mut, für die tagung 2012 einen vortrag oder zumindest ein poster einzureichen. 🙂
2012 gehts dann nach freiburg: martin hilpert hat sich zur organisation bereiterklärt.